2014/06/18

u n d a l l e s i s t g e b l i e b e n , n u r n i c h t w i r

Dann stand dein Name da, im nassen Sand. Dein Name mit einer Muschel in den Sand geschrieben, ein bisschen weiter weg von dem Salzwasser, damit du sicher bist, vor den Wellen. Deine Buchstaben im dunklen Nass als die Nacht einbricht. Das war da, wo die Wellen gleichmaeßig und sachte an den Strand schlagen, leer gefegter Platz und kaum eine Menschenseele. Und ich stand da mit meinen nackten Fueßen und frage mich, wo du gerade bist, wie es dir geht, ob du okay bist und was du jetzt machst, jetzt, genau in dem Augenblick als ich am anderen Ende unter Palmen saß, auf weißen Saecken, die mit feinem Kiesel gefuellt sind, neben Strandliegen und Strohhütten. Wo warst du, als das Meer gerauscht hat und die Wellen den Wind erstickt haben? Wo warst du da? Ich hab mich nicht vom Fleck geruehrt, stande auf nassem Grund, bis hinter mir jemand auftauchte und sich wunderte, was ich da mache. Ich wollte das nicht. Ich wollte nichts erklaeren, nichts erzaehlen, nichts preisgeben. Ich will keine Zweifel hoeren oder Belehrungen ueber irgendwas, was nicht verstanden wird. Ich wollte das nicht hoeren. Meine Fingerspitzen glitten ueber deinen Vornamen, mehrmals hinter einander, damit du verschwindest. Damit du dich in Luft aufloest. Nur, damit dich niemand erkennt. Dass man mich nicht erkennt. Dass man uns nicht erkennt. Oder mich, in dir. Immernoch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen